dimanche 1 mars 2015

Nachwuchs-Studie: Bundeswehr unterfordert Rekruten


Berlin - Die Bundeswehr hat Nachwuchssorgen. Insbesondere muss sie darum kämpfen, Freiwillige langfristig zu binden. Einer Studie zufolge wollte sich nur jeder fünfte Rekrut nach Endes des Dienstes als Zeitsoldat bewerben, schreibt die "Welt am Sonntag".


Einer der Gründe: Zwei Drittel der freiwillig Wehrdienstleistenden fühlten sich vom Dienst in ihren Einheiten intellektuell und körperlich unterfordert, heißt es der Zeitung zufolge in der Untersuchung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. "Diese Unterforderung betrifft Befragte aller Bildungsschichten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß", schreiben die Autoren der im April 2014 fertiggestellten Studie, die erst jetzt veröffentlicht wurde.

"Die Studie zeigt, dass die Konstruktion dieses freiwilligen Wehrdienstes falsch ist", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Hans-Peter Bartels (SPD), der Zeitung. "Es gibt nur feste Dienstposten für 5000 Rekruten. Alle, die darüber hinaus kommen, müssen sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlen." Das habe den Effekt, dass man junge Menschen verprellt, die eigentlich großes Interesse an der Bundeswehr haben, kritisiert Bartels: Das Verteidigungsministerium müsse nachsteuern und "das Personalstrukturmodell überarbeiten".


"Nichts Nützliches gelernt"


Laut der Studie zeigten sich nur 31 Prozent mit der "Sinnhaftigkeit des Dienstes" zufrieden und 36 Prozent mit dem Dienstablauf. Sogar ein Viertel der Rekruten, die im Rückblick mit ihrer Zeit bei der Bundeswehr zufrieden waren, gaben an, sich persönlich nicht weiterentwickelt zu haben. Und jeder Dritte findet, er habe "nichts Nützliches gelernt".


Mit der Bezahlung waren hingegen mehr als 83 Prozent eher oder sehr zufrieden. Auch Rahmenbedingungen wie Unterkunft, Verpflegung und die Entfernung zum Heimatort bewerteten die Soldaten als gut.


Als positiv wird gewertet, dass es der Bundeswehr im Jahr 2014 erstmals seit Aussetzung der Wehrpflicht gelungen ist, mehr als 10.000 freiwillig Wehrdienstleistende zu rekrutieren, genauer: 10.230. Im Vorjahr wurden lediglich 8300 neue Rekruten eingestellt.

Eine Vorgängerstudie aus dem Jahr 2013 hatte belegt, dass junge Menschen, die sich für den Wehrdienst entscheiden, anfangs meist hoch motiviert und leistungsbereit sind, Motive für ihre Entscheidung für den Wehrdienst waren etwa: Teamwork, Kameradschaft, Verantwortungsübernahme, fordernde Tätigkeiten und Situationen, in denen man die eigenen Grenzen erfahren kann. Die Erwartungen hätten im Rückblick allerdings "nicht vollumfänglich" erfüllt werden können.


Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat der Bundeswehr derweil mehr Geld versprochen. Laut "Bild am Sonntag" will der CDU-Politiker den Verteidigungsetat ab dem Jahr 2017 aufstocken.




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