In der einstigen Militärdiktatur Myanmar hat die Polizei eine Protestaktion von Studenten blutig niedergeschlagen. Sie schlugen auf rund 50 junge Leute ein, die mit Protestplakaten durch eine Polizeisperre brechen wollten, berichteten Augenzeugen in Letpadan rund 145 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun. 30 seien in Lastwagen gepfercht und davon gefahren worden. Andere hätten in einem buddhistischen Kloster Zuflucht gefunden.
Die Behörden erklärten, insgesamt seien 127 Demonstranten festgenommen worden. Ein Polizeibeamter gab an, mehrere Demonstranten seien verletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Zudem seien 16 Polizisten durch Steine verletzt worden.
Die Bereitschaftspolizei ging zum zweiten mal binnen Tagen gewaltsam gegen Demonstranten vor, die für Reformen im Bildungswesen demonstrierten. Sie verlangen unter anderem unabhängige Studentenverbände und modernere Lehrpläne. Sie marschierten seit Januar aus Mandalay Richtung Süden und wollten nach Rangun. Die Polizei stoppte sie in Letpadan, wo sie seit mehr als einer Woche kampierten.
Die Behörden erlaubten den Studenten zunächst, ihren Weg fortzusetzen, aber ohne Plakate und still. Die Studenten hatten das abgelehnt. Myanmar ist seit dem Ende der jahrzehntelangen Militärdiktatur 2011 im Umbruch. Parlament und Regierung werden aber nach wie vor vom Militär kontrolliert.
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