mercredi 11 mars 2015

In Luxemburg - BCL-Chef warnt vor niedrigem Grundkapital


Die Luxemburgische Zentralbank (BCL) gehört zu den größten europäischen Banken im Bezug auf Kredite und Garantieleistungen. «Die BCL hat eine große Verantwortung, obwohl das Grundkapital im Vergleich zur Europäischen Zentralbank (EZB) nur 0,2 Prozent ausmacht», sagt BCL-Chef Gaston Reinesch in einem Interview mit Paperjam am Mittwoch.



Der Präsident der BCL bedauert insbesondere den Mangel an finanziellen Ressourcen und die Unterkapitalisierung, welche die Unabhängigkeit der Bank gefährde. Reinesch sieht daher ein «finanzielles Damoklesschwert» über der BCL schweben. Wenngleich er zugibt, dass die Situation derzeit aufgrund der historisch niedrigen Zinsen noch nicht beunruhigend sei.


Leere Versprechungen


Das Grundkapital von 175 Millionen Euro hat sich seit 2009 nicht mehr erhöht, obwohl die Regierung Jean-Claude Juncker dies 2012 versprochen habe. Seit 2013 hat Xavier Bettel das Sagen. Aber auch unter seiner Regie ist keine Erhöhung in Aussicht gestellt. Der Ministerpräsident hält das extrem niedrige Kapital in Relation zu der Bilanzsumme von 120 Milliarden Euro für angemessen.


«Wir haben ein Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme von 0,9 Prozent. Der Durchschnitt in Europa liegt bei 6 Prozent», unterstreicht Reinesch, «Wir könnten bald mit negativem Eigenkapital dastehen.» Die BCL könne es sich nicht leisten, im Netzwerk der Zentralbanken das schwächste Glied zu sein, ergänzte er. Reinesch sieht nur zwei Auswege. Zum einen müsse die Grundkapital erhöht werden. Zum anderen müsste ein neues Steuersystem eingeführt werden. So wie es beispielsweise im Finanz- und Versicherungssektor bereits vorhanden ist.


(L'essentiel)






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