jeudi 12 mars 2015

«Anne Will» - Asselborn ermahnt Griechen und Deutsche


Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn (LSAP) hat sich am Mittwochabend klar gegen einen «Grexit» – den Austritt Griechenlands aus dem Euro – ausgesprochen. Zudem hat er sowohl Deutsche als auch Griechen zu weniger Arroganz aufgerufen. Asselborn war nach den Luxleaks erneut zu Gast in der politischen Talksendung «Anne Will» – diesmal aber zum Thema «Griechenland am Abgrund – Stolpert die Regierung Tsipras einen Schritt nach vorn?». Eingeladen waren unter anderem auch Sahra Wagenknecht, Vize-Chefin der Linken-Bundestagsfraktion, und der Politikwissenschaftler Alexis Passadakis. In der ARD-Sendung zeigte Asselborn Verständnis für die Griechen, die momentan «am Boden liegen» und bemerkte, dass 40 Prozent der Menschen nicht mehr krankenversichert sind.



In der internationalen Presse war die harte Position des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble aufgefallen, die er in den Verhandlungen um die Fortsetzung des Hilfsprogrammes gegen Athen eingenommen hatte. Vor einigen Tagen hat die griechische Regierung den Spieß umgedreht und von Deutschland Reparationszahlungen für die Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs gefordert. Es geht um nicht weniger als 332 Milliarden Euro. Moderatorin Anne Will wandte sich an Asselborn, als «dienstältesten europäischen Außenminister» und wollte wissen, ob diese Forderung aus Athen Ernst oder Taktik ist.


«Griechen und Deutsche sollen einlenken»


Erst mit einer Nachfrage konnte die deutsche Moderatorin dem diplomatischen Luxemburger eine klare Position entlocken: Die Reparationsforderung der Griechen sei keine Retourkutsche. Vielmehr befinde man sich in der Diskussion «in einer Emotionsspirale, die nur noch nach oben geht». Außer den Deutschen und den Griechen wünschten sich alle Europäer, dass es eine schnelle Lösung gebe. «Auf beiden Seiten muss man von diesem Pferd herunter kommen – und zwar sehr schnell», mahnte Asselborn schließlich in Richtung der verbitterten und beleidigten Streithähne in Berlin und in Athen.


Asselborn war der Frage der Moderatorin zunächst ausgewichen und hatte den europäischen Geist der Versöhnung aus den Römischen Verträgen beschworen. Man müsse in Europa streiten, über das Vorgehen in Syrien, Waffenlieferungen für die Ukraine – und über die Rettung Griechenlands. «Doch wo Europa scheitern würde, ist, wenn wir wieder Hass sähen und Drohungen aussprechen», hatte Asselborn gesagt und angemerkt, dass da «ganz, ganz schnell die Bremse» gezogen werden müsse. Der luxemburgische Politiker hatte zudem gefordert, zwischen den Reparationsforderungen sowie den Hilfen, die Griechenland erhalten hat und der griechischen Verantwortung gegenüber seinen Unterstütztern zu unterscheiden. Werde diese Trennung nicht gemacht, so Asselborn, drohe der Verlust Griechenlands. Auf die Frage der Repartionsforderungen müsse «juristisch-historisch geschaut werden».


Die Sendung kann man sich auf der Homepage von «Anne Will» ansehen.


(Sophia Schülke/L'essentiel)






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