mercredi 25 février 2015

Raumplanung - Luxemburg wächst mit rasender Geschwindigkeit


«Das Land hat sich zu stark auf autonome Weise entwickelt. Das verursacht einen großen Schaden, Regionen entwickeln sich schneller als erwartet», klagt Josée Lorsché von Déi Gréng, Präsident des Parlamentsausschusses für nachhaltige Entwicklung. Lorsché nimmt an dem großen Treffen teil, während dem Minister François Bausch (ebenfalls Déi Gréng) den Bericht vorstellte, auf dem die Chamber-Debatte über Raumplanung im Großherzogtum basieren soll.


Eine juristisch belastbare Raumplanung ist dringend notwendig in Luxemburg. Die Bevölkerung des Großherzogtums ist in den vergangenen 30 Jahren von 365.000 auf 550.000 gestiegen. Dieser Anstieg bleibt für die Luxemburger Landschaft nicht ohne Konsequenzen: So war es notwendig, massenhaft Wohngebäude zu errichten. Zwischen 1970 und 2013 ist der Landverbrauch auf zwei Hektar pro Tag gestiegen - also 730 Hektar im Jahr. In einem «Laissez-Faire-Szenario» erwartet der Bericht, dass dem Großherzogtum in spätestens 183 Jahren wortwörtlich das Land ausgeht.


340.000 Grenzgänger im Jahr 2060


All das geht natürlich mit einem weiteren Wachstum der Beschäftigung einher. Zwischen 2003 und 2013 ist es in Luxemburg vier Mal so schnell wie in Deutschland und neun Mal so schnell wie in Frankreich gewachsen. Das Resultat: Auf 1000 arbeitende Einwohner kommen im Jahr 2013 1546 Jobs – das Land muss deshalb mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben. 56.100 Menschen kamen 1995 über die Grenze zum Arbeiten, 2013 sind es bereits 163.400. Und im Jahr 2060 – so eine Hochrechnung der Statec – sollen es 340.000 sein.


«Wohnen» und «arbeiten» sind heute in Luxemburg weit voneinander entfernt. Während Arbeitnehmer in anderen Ländern durchschnittlich maximal 30 Minuten für den Weg zur Arbeit brauchen, sind es im Großherzogtum ganze 60 Minuten. Das Problem ist einfach zu messen – am Autobahnkreuz Gasperich zum Beispiel. 1985 fuhren 11.000 Autos über das Drehkreuz. Heute sind es zu Spitzenzeiten mit 90.000 acht Mal so viele. Auch die Pendler, die am Hauptbahnhof ankommen oder abfahren, werden immer mehr: Noch 2010 waren es 50.000, heute hat die Zahl die 60.000 längst überschritten.


Daher braucht es Lösungen: Zu Beginn der 2000er Jahre hat Luxemburg seine Raumplanung an das IVL-Konzept (Integratives Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept) angelehnt, das von 395.000 Beschäftigten und 561.000 Einwohnern bis zum Jahr 2020 ausgeht. Die aktuellen Zahlen von Statec sprechen aber eine andere Sprache. Bereits im Oktober 2014 hat die Statistikbehörde 398.000 Jobs und 550.000 Einwohner gezählt.


(Marion Chevrier/L'essentiel)






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