Mehr als 25.000 Kämpfer aus mehr als 100 Ländern der Welt haben sich inzwischen al-Qaida und dem "Islamischen Staat" (IS) angeschlossen. Das geht aus einer neuen Studie der Vereinten Nationen hervor. Sie kämpfen vor allem im Irak und in Syrien an der Seite der Terroristen.
"Die Zahl der ausländischen Kämpfer ist so hoch wie nie", heißt es in der Studie. Seit Mitte vergangenen Jahres ist sie um rund 71 Prozent gestiegen - "von wenigen Tausend noch vor ein paar Jahren, auf mehr als 25.000 heute."
Die meisten Kämpfer ziehen nach Syrien und in den Irak, um sich dort radikalen Islamistengruppen wie dem IS oder der Al-Nusra-Front anzuschließen. Es sei wie eine "internationale Schule für Extremisten", so die Uno-Experten.
Ein militärisches Zerschlagen des IS in Syrien und im Irak könnte zur Folge haben, dass sich die gewaltbereiten Terroristen über die ganze Welt verteilen. Die Regierungen hätten hauptsächlich Angst vor der Gefahr, die potenziell von Rückkehrern ausgeht. Was sie dabei vergessen: Viele der Kämpfer seien nach den Erlebnissen in den Ländern traumatisiert und bräuchten psychologische Hilfe.
Auch in Afghanistan gebe es rund 6500 ausländische Kämpfer, Hunderte weitere im Jemen, in Libyen und in Pakistan. Etwa 100 in Somalia, in der Sahelzone in Nordafrika und auf den Philippinen. Die Kämpfer kämen dabei oft aus Tunesien, Marokko, Frankreich und Russland.
In der Studie heißt es, die ausländischen Terroristen seien eine "akute und langfristige Gefahr" und ein "globales Sicherheitsproblem", für das es keine einfache Lösung gebe. Als Empfehlung spricht die Uno aus, dass der Fokus auf mögliche Radikalisierungsprozesse gelegt werden müsse und verdächtige Reisende, die sich al-Qaida oder anderen radikalen Gruppen anschließen könnten, im Auge behalten werden müssten. Als Positiv-Beispiel nennen die Experten die sogenannte "Watch List" in der Türkei. Das Land gilt als Transitland nach Syrien und Irak - auf der Liste stehen rund 12.500 Verdächtige.
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