Im Jemen sind Schätzungen des UN-Hilfswerks Unicef zufolge bisher mindestens 74 Kinder getötet worden. 44 weitere seien schwer verletzt worden. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte angesichts der schweren Kämpfe der vergangenen Tage in der südlichen Metropole Aden noch viel höher liegen, hieß es in der Mitteilung.
"Die Situation ist sehr gefährlich. Krankenhäuser sind überfüllt und sogar Krankenwagen werden entführt", zitierte die Mitteilung den Unicef-Leiter im Jemen, Julien Harneis. "Kinder werden getötet, verletzt, müssen fliehen", heißt es darin weiter. "Ihre Gesundheit ist in Gefahr, sie können nicht mehr zur Schule gehen. Alle Konfliktparteien müssen den Schutz der Kinder sicherstellen."
Landesweit seien demnach bis Ostermontag mehr als 100.000 Menschen vor den Kämpfen geflohen. Krankenhäuser seien überlastet, es fehle an Medikamenten. Auch Gesundheitseinrichtungen seien angegriffen worden - drei Mitarbeiter und ein Fahrer eines Krankenwagens wurden bei den Angriffen bislang getötet.
Mittlerweile ist nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP ein erstes Flugzeug mit medizinischem Personal des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Hauptstadt Sanaa eingetroffen. Weitere medizinische Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung im Jemen sollen folgen. Schon am Montag hatte das Rote Kreuz erstmals seit Ausbruch der Kämpfe dringend benötigtes medizinisches Material in Krankenhäuser der südjemenitischen Metropole Aden gebracht.
In dem südarabischen Land kämpfen die schiitischen Huthi-Rebellen gegen Anhänger des geflohenen Präsidenten Abded Rabbo Mansur Hadi. Das benachbarte Saudi-Arabien unterstützt Hadi und bombardiert seit zwei Wochen Stellungen und Waffenlager der Huthis, wobei aber auch immer wieder Zivilisten getötet werden. In den vergangenen Tagen rangen beide Seiten um die Kontrolle über die strategisch wichtige Hafenstadt.
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