Nur 200 Kilometer Grenze teilen sich Polen und Russland, doch um deren Schutz ist die Regierung in Warschau offenbar besorgt. Das Nato-Mitglied errichtet laut einem Bericht der BBC an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad Überwachungstürme. Der britische Sender beruft sich auf die polnische Nachrichtenagentur PAP.
Polen reagiert damit offenbar auf die Mitteilung Russlands, in Kaliningrad Marschflugkörper des Typs Iskander stationiert zu haben. Laut Präsident Wladimir Putin sind die Raketen im Rahmen von Militärmanövern Mitte März in die Exklave gebracht worden. Die Aufrüstung erfolgt in einer Zeit, in der die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen des Ukraine-Konflikts ohnehin schon groß sind.
Die sechs Wachtürme sollen 50 Meter in die Höhe ragen und den polnischen Grenzschützern Aufnahmen der Grenzregion liefern. Die Kosten sollen sich auf umgerechnet rund 3,4 Millionen Euro belaufen, 75 Prozent davon sollen aus dem Topf der EU für den Schutz der Außengrenzen bezahlt werden. Derzeit werde die Technik auf den Wachtürmen noch getestet, im Juni soll das System einsatzfähig sein.
Von Polen führen vier Straßen auf russisches Gebiet, im vergangenen Jahr haben rund 3,2 Millionen Polen und 3,3 Millionen Russen die Grenze zum jeweiligen Nachbarn passiert. Auch Litauen teilt sich eine Grenze mit der russischen Exklave.
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