Bei einer Attacke auf das Polizeihauptquartier in Istanbul ist eine Angreiferin getötet worden. Die Nachrichtenagentur Dogan berichtete, zwei Unbekannte hätten das Feuer auf das Gebäude im Bezirk Fatih eröffnet.
Als die Sicherheitskräfte zurückschossen, sei die Frau tödlich getroffen worden. Auf Fernsehbildern war ein lebloser Körper auf der Straße zu sehen. Laut dem Gouverneur von Istanbul Vasif Sahin soll sie eine Sprengstoffweste getragen haben. Man habe "rechtzeitig verhindern können, dass sie sie zündet", erklärte er.
Der zweite Angreifer wurde angeschossen. Er flüchtete zunächst, wurde aber später gefasst. Zwei Polizisten wurden verletzt.
Erst am Mittag hatten zwei Bewaffnete ein Büro der türkischen Regierungspartei AKP in Istanbul gestürmt. Am Dienstag waren zwei bewaffnete Linksextremisten in ein Gerichtsgebäude gestürmt und hatten einen Staatsanwalt als Geisel genommen. Beide Täter wurden bei der Befreiungsaktion am Abend von der Polizei erschossen, der Staatsanwalt erlag in der Nacht im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Die Geiselnehmer der verbotenen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front DHKP-C forderten ein Geständnis jener Polizisten, die für den Tod von Berkin Elvan verantwortlich sind. Der Jugendliche war während der Gezi-Proteste 2013 in Istanbul von einem Tränengasgeschoss getroffen worden, als er nach Angaben seiner Eltern auf dem Weg zum Bäcker war. Im März 2014 war der 15-Jährige nach neun Monaten im Koma gestorben. Niemand wurde wegen der Tat zur Rechenschaft gezogen.
Die Regierung sagte den Hintermännern der Geiselnahme vom Dienstag den Kampf an. Das sei nicht nur ein Angriff auf einen Staatsanwalt gewesen, sondern ein Anschlag auf das Justizsystem des Landes, sagte Justizminister Kenan Ipek am Mittwoch bei der Beerdigung vor Hunderten Anwälten und Richtern.
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