jeudi 16 avril 2015

Raserjagd in Luxemburg - Heute schon geblitzt worden?


Bitte lächeln: Seit Donnerstagmorgen, 6 Uhr, läuft in Luxemburg und 21 weiteren Ländern der sogenannte «Blitz-Marathon». Mit landesweiten Tempokontrollen wollen die Polizeibehörden Raser ausbremsen. In Luxemburg sind bis Freitag, 6 Uhr, über 100 Kontrollen in allen Polizeibezirken geplant.


Das Ziel ist, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern. Überhöhte Geschwindigkeit sei die Unfallursache Nummer eins, so die Behörden. In Deutschland starben im vergangenen Jahr 3350 Menschen bei Verkehrsunfällen, meist wegen zu hoher Geschwindigkeit. In Luxemburg waren es im Vorjahr 36. Erst am Mittwochabend erwischte es einen 19-jährigen Beifahrer aus Noerdingen bei Beckerich.


Kritik aus Luxemburg


Unter Autofahrern im Großherzogtum regt sich jedoch auch Kritik an der Aktion. «Wozu Tempokontrollen, wenn man für eine Strecke von 20 Kilometern in der Stoßzeit ohnehin eine Stunde Fahrtzeit braucht?», lautet der Tenor. Durch die derzeitigen Baustellen würde die angespannte Verkehrssituation sogar noch verschlimmert, schreibt ein User bei Facebook. «Was soll das wohl bringen, wenn jeder gewarnt ist», schreibt ein Leser auf der Facebook-Seite von L'essentiel.


Bei einer ähnlichen Aktion im Mai 2014 hatten Polizeibeamte aus Luxemburg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz 1.453 Tempo-Verstöße während eines eintägigen Aktionstags festgestellt.


Die Aktion ist die dritte in Deutschland, erstmals sind 21 weitere europäische Länder dabei. Die Kontrollen im Nachbarland sollten eigentlich 24 Stunden dauern, enden wegen der Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes am Freitag aber schon um Mitternacht.


«Morgen wird wieder gerast»


Über die Wirkung des Blitzmarathons gehen die Meinungen auseinander. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) etwa glaubt, dass Kontrollen jedes halbe Jahr wenig brächten. Für höhere Sicherheit im Verkehr müsse mehr getan werden. Auch die Mehrheit der Bundesbürger erklärte in einer YouGov-Meinungsumfrage: «Am nächsten Tag wird wieder gerast.»


Der ADAC hingegen sieht nach eigenen Worten im Blitzmarathon mit vorher angekündigten Orten der Messstationen eine Möglichkeit, das wichtige Thema der Raserei wieder aufs Tapet zu bringen.


(jt mit dpa/L'essentiel)






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