Sein autoritärer Regierungsstil hat dem weißrussischen Präsidenten den Beinamen "Europas letzter Diktator" eingebracht. Alexander Lukaschenko ist seit 1994 an der Macht und damit Europas am längsten regierendes Staatsoberhaupt. Wenn er wählen lässt, gewinnt er - offiziell - haushoch.
Nun hat der 60-Jährige in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg versucht, seinen Ruf zu verbessern. Anlass des Gesprächs: die Entwicklungen in der Ukraine, wo Russland die Separatisten im Osten unterstützt. Halb ernst, halb im Scherz teilte Lukaschenko gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin aus:
"Ich bin nicht mehr der letzte Diktator Europas", sagte Lukaschenko demnach. "Es gibt Diktatoren, die ein wenig schlimmer sind als ich, nicht wahr? Ich bin jetzt das kleinere Übel."
Außerdem sagte Lukaschenko, Putin habe im Ukraine-Konflikt übermäßig emotional reagiert.
Putin gilt eigentlich als Partner Lukaschenkos. Der Ukraine-Konflikt allerdings hat Weißrussland vor Augen geführt, wie der russische Machtanspruch auch Nachbarländer betrifft. Weißrussland teilt sich mit Russland ein Grenze, so wie die Ukraine.
In dem Bloomberg-Interview, das vor zwei Tagen veröffentlicht wurde, spricht sich Lukaschenko für eine aktive Rolle der USA im Ukraine-Konflikt aus.
Allerdings liege der Westen falsch, wenn er Russland vorwerfe, ein Imperium aufzubauen. Weißrussland werde jedenfalls nicht zu einer Provinz Russlands werden.
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