Zwei bewaffnete Männer haben ein Büro der türkischen Regierungspartei AKP in Istanbul gestürmt. Medienberichten zufolge schlugen die Angreifer ein Fenster in der obersten Etage des siebenstöckigen Gebäudes im asiatischen Teil von Istanbul ein. Daraufhin hängten sie eine mit einem Schwert bedruckte türkische Fahne heraus, wie unter anderem "Hürriyet Daily News" berichtet.
Die Polizei zog demnach Einsatzkräfte vor dem Gebäude zusammen, auch Krankenwagen fuhren vor. Die türkische Nachrichtenagentur Dogan meldete, dass Sicherheitskräfte am Vormittag einen bewaffneten Mann fassen konnten. Über die Motive der Täter war zunächst nichts bekannt.
Die von Präsident Recep Tayyip Erdogan gegründete islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) regiert die Türkei seit Ende 2002. Derzeit bereitet sich die AKP wie die anderen türkischen Parteien auf die am 7. Juni anstehende Parlamentswahl vor.
22 Festnahmen nach Geiselnahme im Justizpalast
Erst am Dienstag waren zwei bewaffnete Linksextremisten in Istanbul in ein Gerichtsgebäude gestürmt und hatten einen Staatsanwalt als Geisel genommen. Beide Täter wurden der Befreiungsaktion am Abend von der Polizei erschossen, der Staatsanwalt erlag in der Nacht im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Die Geiselnehmer der verbotenen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front DHKP-C forderten ein Geständnis jener Polizisten, die für den Tod von Berkin Elvan verantwortlich sind. Der Jugendliche war während der Gezi-Proteste 2013 in Istanbul von einem Tränengasgeschoss getroffen worden, als er nach Angaben seiner Eltern auf dem Weg zum Bäcker war. Im März 2014 war der 15-Jährige nach neun Monaten im Koma gestorben. Niemand wurde wegen der Tat zur Rechenschaft gezogen.
Die Polizei hat einen Tag nach der Geiselnahme in der südtürkischen Stadt Antalya 22 Studenten festgenommen, die der linksradikalen DHKP-C nahestehen sollen. Die Agentur Dogan meldete, es gebe Hinweise, wonach die DHKP-C in Antalya ähnliche Aktionen wie in Istanbul geplant habe.
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