John Oliver, Moderator der HBO-Sendung «Last Week Tonight», ist bekannt für politische Satire bei schwierigen Themen. Für seine neuste Show hat er sich nun ein besonders heißes Eisen ausgesucht: Die weltweite Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA. Überraschungsgast: der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden, der 2013 die geheimen Überwachungsdokumente veröffentlicht hatte.
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In einer Straßenumfrage hatte Oliver herausgefunden, dass viele US-Bürger nicht wissen, wer Snowden ist oder dass sie ihn mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange verwechseln. («Snowden, das ist doch der von WikiLeaks.»)
«Kann die NSA dieses Bild sehen?»
Für das Gespräch flog Oliver nach Moskau, wo Snowden seit 2013 im Exil lebt. Das komplizierte Thema staatliche Überwachung reduziert er auf eine provokative zentrale Frage: «Kann die NSA meinen Penis sehen?»
Im Interview unterbricht Oliver Snowden immer wieder. Als dieser zu einer komplizierten Antwort über die Abhörtechniken der NSA ausholt, sagt der Moderator: «Amerikaner geben nicht den kleinsten Sch**** darauf.» Eigentlich gebe es nur ein Thema, mit dem man die US-Bevölkerung aufschrecken könne: «Was Amerikaner in Panik versetzt, ist, dass die Regierung ihre Nacktbilder kontrolliert», sagt Oliver - und überreicht Snowden einen Umschlag, der angeblich ein Foto seines Penis enthält. «Kann die NSA dieses Bild sehen?»
«Wäre es denn eine Lösung, keine Nacktselfies mehr zu machen?»
«Ja!», sagt Snowden. «Sämtliche Daten, die über die Grenzen der USA geschickt werden, werden von der NSA kontrolliert - in Zeiten von Google und Facebook ist das fast das gesamte Internet.» NSA-Mitarbeiter würden sich die Nacktbilder «zum Spaß» zuschicken. Snowden: «In der Kultur der NSA wird das nicht als große Sache betrachtet. Man sieht solche Bilder sowieso die ganze Zeit.»
«Wäre es denn eine Lösung, keine Nacktselfies mehr zu machen?», fragt Oliver zum Abschluss. Snowden verneint: «Das würde bedeuten, dass man seinen Lebensstil den Machenschaften einer Organisation anpasst, die falsch handelt. Wir sollten unsere Werte nie aus Angst aufgeben.»
(L'essentiel/nsa)
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