mardi 7 avril 2015

In Luxemburg - Film-Satire zieht Referendum durch Kakao


Die Debatte um die Änderung der Verfassung und das am 7. Juni anstehende Referendum könnten engagierter und kreativer geführt werden. Finden die Künstler des Kollektivs Richtung22 und veröffentlichen ihren jüngsten Film «Staatsgeheimnis – Keng Panik, näischt verfasst» nun nach und nach im Internet. «So wie es aussieht, müssen wir uns jetzt mit der Debatte beeilen, bevor die restlichen Referendumsfragen auch noch gestrichen werden», teilte Raphael Lemaire von Richtung22 vor dem Kinostart im Winter mit. Alle verfassungsrechtlichen Themen, so Richtung22, würden in dem 90-minütigen Film besprochen. Und das passiert kreativ und satirisch.



So erzählt der Film vom Chef des sogenannten Geheimdienstes «SEL» und dessen Versuch, Modernisierungen in der Verfassung zu verhindern und sich dem liberalen Premier in den Weg zu stellen. Die Satire teilt in alle Richtungen aus und lässt einen philosophierenden Großherzog, eine orientierungslose Junior-Regierung und einen grammatikversessenen Staatsrat auftreten. Dabei wirft der Film viele Fragen auf, die in der geplanten Verfassungsreform ausgespart werden: Ist die Monarchie noch zeitgemäß? Welche Aufgaben hat der Staatsrat? Welche Rechte werden durch die Verfassung geschützt?


Drei Teile des Films sind bereits auf der Internetseite der Künstler veröffentlicht. Während es in Artikel 1 um «Dem SEL seng nei Fäll» geht, thematisiert die nächste Folge im Artikel 2 dann «De neie Premier an d’Gronderneierung»:


In Artikel 3 wird sich mit der «Bommestëmmung bei der Monarchie» beschäftigt. Den Text zum Film kommt übrigens von Jacques Schiltz, Lars Schmitz, Maurice Sinner und Tom Schmitz. Auch Schnitt, Ton, Kostüme und Darstellung hat Richtung22 selbst realisiert.


Das nächste Video stellen die Künstler am Donnerstag gegen 18 Uhr online. Artikel 4 wird sich mit «De President vu Lëtzebuerg» beschäftigen. Bis zum 23. April werden regelmäßig noch fünf weitere Videos folgen.


Das Künstlerkollektiv ist aus dem neuen Jugendclub des TNL (Théâtre National du Luxembourg) hervorgegangen. Vor der Referendums-Satire haben die jungen Künstler bereits Theaterstücke realisiert: «Distroy» über einen Kriegsbeschluss gegen den Irak, «Missing Kleeschen» widmet sich der luxemburgischen Medienwelt, «Julia/Romea» reflektiert über das Theater und seine inneren Strukturen und «Schneewittchen und die sieben Sünden» funktioniert als Kritik an gesellschaftlichen Konventionen.


(sop/L'essentiel)






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