mercredi 1 avril 2015

Büffeln statt suchen - Eltern wehren sich gegen Zusatztests nach Ostern


Ostern rückt näher, doch nicht alle Kinder in Luxemburg blicken entspannt auf das Frühlingsfest. Grundschüler des 4. Lernzyklus müssen nach den Ferien erneut in die Schulleistungstests in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch – weil zwei Lehrer die Testfragen vorab in Umlauf gebracht haben. Der Luxemburger Verband der Elternvereinigungen (Fapel) fordert nun erneut, die Zusatztests abzusagen: «Die Eltern der betroffenen Schüler sind entschieden dagegen, dass die Kinder die Leidtragenden für die Fehler der Erwachsenen sein sollen».



Fapel-Präsidentin Jutta Lux-Hennecke hatte Bildungsminister Claude Meisch (DP) bereits am 24. März in einem Brief um Nachsicht gebeten. Eine offizielle Antwort darauf stehe laut Fapel noch aus. Wie das Luxemburger Wort am Mittwoch aber berichtet, sollen die Tests dennoch stattfinden. Sie sollen Orientierungen verhindern, die es ohne Schummelei nicht gegeben hätte, zitierte die Tageszeitung Minister Meisch.


«Kinder um wohlverdiente Ferien gebracht»


Fapel hatte in seiner schriftlichen Bitte verschiedene Argumente vorgebracht: Kinder, die sich ehrlich vorbereitet hätten, könnten sich «durch eine weitere Vorbereitungszeit 'bestraft'» sehen. Zudem hätten die Tests nicht den Stellenwert eines Abschlussexamens und die Kinder würden «um ihre wohlverdienten Ferien gebracht, ohne dass eine 'gerechtere' Einstufung erreicht» werde. Fapel-Präsidentin Lux-Hennecke gab außerdem zu bedenken, dass ein schlechteres Abschneiden in den Zusatztests kein Beweis für Schummelei sei: Zwölfjährige Kinder könnten durchaus einen «schlechten Tag erwischen».


Derweil zieht die bereits als «School Leaks» betitelte Affäre immer weitere Kreise: Gegen zwei Lehrer laufen Disziplinarverfahren, Ermittler sollen das Lyzeum in Echternach sowie die Häuser der beschuldigten Lehrer durchsucht haben. Zuvor waren Einzelheiten bekannt geworden, die eine Verwicklung der Partei CSV in den Fall vermuten lassen. Bereits zuvor hatte Bildungsminister Claude Meisch darüber spekuliert, dass CSV-Vertreter als Handlanger zur Seite gestanden haben könnten.


(Sophia Schülke/L'essentiel)






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