mercredi 11 mars 2015

Von Deutschland - Tsipras fordert Geld für Nazi-Verbrechen


Den Konflikt um die Finanzen zwischen Athen und Berlin verknüpft Regierungschef Tsipras erneut mit Reparationen für den Zweiten Weltkrieg. Die Wiederaufnahme von Gesprächen über die griechischen Sparmaßnahmen könnte unter einem diplomatischeren Stern stehen.


Kurz vor der Wiederaufnahme von Gesprächen über seine Sparmassnahmen am Mittwoch hat Griechenland abermals deutsche Entschädigungszahlungen für die Nazi-Besetzung des Landes im Zweiten Weltkrieg ins Spiel gebracht. Der linksradikale Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Dienstag im Parlament in Athen, ein Reparationsabkommen mit Deutschland aus dem Jahr 1960 habe zentrale Forderungen der Griechen nicht abgedeckt.


Deutschland lehnt ab


Zu den griechischen Forderungen gehörten Zahlungen für zerstörte Infrastruktur und Kriegsverbrechen sowie die Rückgabe eines Darlehens, das vom besetzten Griechenland erzwungen wurde, sagte Tsipras. Deutschland hat wiederholt weitere Reparationszahlungen an Griechenland ausgeschlossen und erklärt, die Angelegenheit sei durch existierende Abkommen geklärt.


Die Beziehungen zwischen Berlin und Athen sind seit dem Ausbruch der Finanzkrise in Griechenland Ende 2009 zusehends schlechter geworden. Deutschland ist ein Hauptgeldgeber für die internationalen Rettungspakete, die Griechenland seit 2010 liquide halten. Bei Gesprächen mit Regierungschef Tsipras und seinem Finanzminister Gianis Varoufakis gab sich Berlin stets hart und sprach sich klar gegen eine Lockerung der Sparmaßnahmen aus, die die griechische Regierung anpeilt. Stattdessen befürwortet die deutsche Regierung Haushalts- und Einkommenskürzungen, die im Gegenzug für die Milliarden gefordert werden. In Athen wird das den Deutschen übelgenommen.


Betrag unbekannt


Griechenland werde seine Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern - darunter auch Deutschland - im Zusammenhang mit dem Rettungspaket für das hoch verschuldete Land einhalten, so Tsipras. Doch werde es nicht seine «unwiderruflichen Forderungen» nach Reparationen aufgeben.


«Wir geben keine moralischen Lektionen, aber wir werden auch keine moralischen Lektionen akzeptieren», sagte Tsipras in der Debatte im Parlament in Athen. Bei der Sitzung der griechischen Abgeordneten ging es darum, ob ein spezieller Parlamentsausschuss zur Forderung deutscher Kriegsentschädigungen wiederbelebt werden sollte. «Wir sind vorbereitet, jegliche politische und rechtliche Unterstützung anzubieten, um sicherzustellen, dass die Bemühungen dieses Komitees Früchte tragen», sagte Tsipras. Wie viel Griechenland an Kompensation fordert, wurde nicht näher ausgeführt.


(L'essentiel/sda)






Share this post
  • Share to Facebook
  • Share to Twitter
  • Share to Google+
  • Share to Stumble Upon
  • Share to Evernote
  • Share to Blogger
  • Share to Email
  • Share to Yahoo Messenger
  • More...

0 commentaires:

Enregistrer un commentaire