dimanche 1 mars 2015

Uno-Generalsekretär: Ban fordert rasche Aufklärung des Mords an Nemzow


New York - Der Mord an Putin-Kritiker Boris Nemzow sorgt international für Bestürzung. Der Druck auf die russischen Ermittler wächst: US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel drängten die russische Führung bereits am Samstag zu einer zügigen Aufklärung des Verbrechens. Jetzt drängt auch Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon Forderung auf rasche Ergebnisse.


Die Täter müssten rasch zur Verantwortung gezogen werden, erklärte Ban in New York. Er sei schockiert und verurteile die Tat scharf. Er drückte "Herrn Nemzows Familie, Freunden und Unterstützern" sein tiefstes Beileid aus.

Kremlchef Wladimir Putin nannte den Mord eine politische "Provokation". Der Friedensnobelpreisträger und Ex-Kremlchef Michail Gorbatschow warnte vor einer Destabilisierung der Lage in Russland. Die Situation ist angesichts des Ukraine-Konflikts gespannt. Nemzow hatte Putin wiederholt eine Aggression gegen die Ukraine vorgeworfen.


Der 55-jährige Boris Nemzow, früherer russischer Vize-Regierungschef, war am Freitagabend im Herzen von Moskau aus einem Auto heraus auf offener Straße erschossen worden.


Vom Täter fehlt seitdem jede Spur. Sowohl die Polizei als auch der Kreml gehen von einem Auftragsmord aus.


Nemzow wollte Asyl in Litauen beantragen


Nemzow galt als einer der prominentesten Kreml-Kritiker Russlands. Wegen seines Einsatzes gegen die Regierung fühlte er sich bedroht. Vor allem seine Mutter mache sich große Sorgen um seine Sicherheit, sagte Nemzow vor zwei Wochen in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Sobesednik". "Immer wenn ich sie anrufe, fragt sie mich: 'Wann wirst du aufhören, (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin zu kritisieren? Er wird dich töten'." Ein weiteres - Nemzows letztes - Interview, das er am Freitag mit dem Radiosender Moskauer Echo geführt hatte, ist derweil zu seinem politischen Testament geworden. Darin entwarf er Vorschläge, "um Russland zu verändern".


Nach Angaben von Litauens früherem Ministerpräsidenten Andrius Kubilius hatte Nemzow erwogen, Asyl in dem Baltenstaat zu beantragen. Er habe Nemzow bei einem privaten Gespräch am Rande eines Kongresses seiner konservativen Partei im Jahr 2012 Schutz versprochen, sagte Kubilius. Nemzow habe damals damit gerechnet, nach den Massenprotesten gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Wladimir Putin festgenommen und inhaftiert zu werden.

Die russische Opposition verzichtet nach dem Mord an Nemzow auf einen ursprünglich für Sonntag geplanten Marsch gegen Putins Politik. Nach dem Attentat wollen am Sonntag nun bis zu 50.000 Menschen im Zentrum von Moskau an einer Trauerkundgebung für den ermordeten Kremlgegner teilnehmen. Darauf hatten sich Oppositionsvertreter am Samstag bei Verhandlungen mit der Stadt geeinigt.


Nach der Trauerkundgebung in Moskau wird der Sarg mit dem Leichnam des Politikers im Sacharow-Menschenrechtszentrum aufgebahrt. Dort sollen die Menschen nach russisch-orthodoxem Brauch am Dienstag von Nemzow Abschied nehmen können. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Prominentenfriedhof Trojekurowo geplant.




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