jeudi 26 mars 2015

Ukraine - Separatisten gewinnen – dank Google Maps


Google politisiert: Wer auf der russischen Version von Google Maps die Rebellenhochburg Lugansk in der Ostukraine sucht, erfährt, dass die Stadt Teil der Volksrepublik Lugansk ist. Wenn man dieselbe Destination von der Schweiz aus eingibt, erscheint als Land hingegen die Ukraine.



Was mit den von den Separatisten besetzten Gebiete in der Ostukraine geschehen soll, ist nicht klar. Offiziell gehören sie nach wie vor zur Ukraine. Kiew will, dass das so bleibt, die Rebellen fordern einen neuen Staat mit dem Namen Noworossja und Moskau setzt sich offiziell dafür ein, den Regionen mehr Autonomie zu verschaffen.


Separatisten twittern voller Freude


Anhänger der pro-russischen Separatisten sehen sich bestätigt und verstehen die Kennzeichnung als Beweis ihrer Unabhängigkeit. Auf Twitter machen sie ihrer Freude Luft.


«Wow auf Google Maps gibt es schon die Lugansker Volksrepublik. Was kommt als nächstes, Ukraine? Führt doch Sanktionen gegen die USA ein», schreibt ein User, der sich – in Anspielung auf den russischen Außenminister Sergei Lawrow – Lavrov Muesli nennt.


Auch ein Nutzer mit Account-Namen Antimaidan hat die Änderung bemerkt: «Interessanter Fakt. Die Lugansker Volksrepublik ist auf Google Maps. Erst dachte ich, der Screenshot sei eine Fälschung, aber dann habe ich nachgeschaut und herausgefunden, dass neben Lugansk auch die Lugansker Volksrepublik auf der Karte ist.»


Der Nutzer mit dem Account-Namen Novorussia2015 hofft auf die nächste «Annektion durch Google»: «Jetzt warten wir, bis Google Maps auch noch die Donezker Volksrepublik ausruft und nicht nur die Lugansker.»


Es ist nicht das erste Mal, dass Google neue Grenzen zieht: 2014 zeigte das russische Google Maps die Krim als Teil von Russland. Nicht-russische Versionen des Suchdienstes zeigten derweil die Krim noch als Teil der Ukraine, wie das amerikanische Online-Magazin Vocativ berichtet.


Die Ostukraine kommt derweil nicht zur Ruhe. Beide Konfliktparteien – die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen – werfen sich Verstöße gegen die in Minsk vereinbarte Waffenruhe vor.


Verletzung der Waffenruhe


Aus Kiew hieß es, prorussische Separatisten hätten an der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen beschossen. Die Separatisten warfen Kiew gleichzeitig vor, die Waffenruhe mehr als 50-mal gebrochen zu haben.


Der ukrainische Parlamentspräsident Wladimir Groisman unterzeichnete in der Zwischenzeit eine Verordnung, nach der die abtrünnigen Regionen Lugansk und Donezk zu «okkupierten» Gebieten erklärt werden. Die Regionen sollten erst «befreit» werden, damit anschließend freie Wahlen organisiert werden können.


(L'essentiel/cfr)






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