mardi 10 mars 2015

Sonnenfinsternis - Düsteres Spektakel läutet den Frühling ein


Genau zum astronomischen Frühjahrsbeginn am 20. März verfinstert sich der Himmel über Luxemburg - und zwar schon am Vormittag. Der Grund ist (hoffentlich) nicht die Apokalypse und das Ende der Welt, sondern eine partielle Sonnenfinsternis. Bei gutem Wetter können wir sie zwei Stunden lang beobachten. Astronomen und Amateur-Himmelsgucker im Großherzogtum fiebern dem Ereignis schon seit Wochen entgegen.



In Luxemburg beginnt das seltene Himmelsschauspiel am 20. März um exakt 9.27 Uhr. Um 11.46 Uhr ist alles wieder vorbei. Bei der Sonnenfinsternis schiebt sich der dunkle Neumond vor die Sonne. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Schattenspiel: Der Schatten des Mondes fällt auf Teile der Erdoberfläche und verdunkelt sie mehr oder weniger stark. Wie der private Wetterdienst Meteo Remich auf Facebook mitteilt, wird der Bedeckungsgrad über Luxemburg – also der Anteil der Sonnenscheibenfläche, der vom Neumond bedeckt wird – bei etwa 76 Grad liegen.


Spezialbrille ist Pflicht für Sonnengucker


Wer die partielle Sonnenfinsternis beobachten will, der sollte allerdings dringend eine geeignete Spezialbrille tragen. Andernfalls drohen dauerhafte Augenschäden. Bei den einschlägigen Internetkaufhäusern sind Sonnensichtbrillen schon für wenige Euro erhältlich. In den nächsten Tagen könnte es jedoch bei einigen Anbietern zu Lieferschwierigkeiten kommen. Wer die Sonne mit Ferngläsern oder Fotoapparaten beobachten will, sollte eine spezielle Filterfolie vor der Objektivöffnung anbringen.


Während Astronomen jubeln, ist bei Energieversorgern hingegen das große Grübeln angesagt. Vor allem Länder, die einen großen Teil ihrer Stromproduktion aus Solarenergie beziehen, müssen in dieser Zeit mit einem markanten Abfall der Stromleistung rechnen. Betroffen sind insbesondere Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. In Luxemburg ist der Anteil an Solarstrom mit rund 2,6 Prozent relativ gering. Weil das Großherzogtum aber auch aus Belgien, Frankreich und Deutschland Strom importiert, könnte es auch hierzulande zu Engpässen kommen.


Totale Finsternis in Nordeuropa


Während in Europa und Nordwestafrika die Sonne nur teilweise verschwindet, wird sie in der schmalen Zone, die der Kernschatten des Mondes überstreicht, völlig verdeckt. In der Totalitätszone wird es so dunkel, dass man bei klarem Wetter sogar Sterne sehen kann. Um die total verfinsterte Sonne leuchtet ein heller Strahlenkranz, die Korona. Sie ist die äußerste Atmosphärenschicht der Sonne und mit Temperaturen von mehr als einer Million Grad auch viel heißer als die Sonnenoberfläche.


Der Kernschatten des Mondes berührt erstmals die Erdoberfläche im Nordatlantik, zieht in nordöstlicher Richtung zwischen den Britischen Inseln und Island hindurch, und fliegt über die Färöer-Inseln und Spitzbergen. Er verlässt die Erde schließlich in der Arktis nahe dem Nordpol. Auf dem Höhepunkt der totalen Verfinsterung um 10.46 Uhr zwischen Island und Skandinavien dauert die Totalität zwei Minuten und 47 Sekunden. Dies gilt für die Position auf der Zentrallinie der nur 463 Kilometer breiten Totalitätszone.


Die nächste von hier aus beobachtbare Sonnenfinsternis findet erst am 10. Juni 2021 statt – wobei aber nur maximal 25 Prozent der Sonnenscheibenfläche vom Neumond bedeckt werden. Wer eine totale Sonnenfinsternis in Luxemburg erleben möchte, muss sich noch viel länger gedulden: Dies wird am 3. September 2081 sein.



Zur Infografik »



(jt mit dpa/L'essentiel)






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