mardi 17 mars 2015

Kampf gegen "Islamischen Staat": "New York Times" berichtet über Raketenlieferung von Iran an Irak


Iran soll im Kampf gegen den "Islamischen Staat" hoch entwickelte Raketen in den Irak geliefert haben, um die irakischen Streitkräfte in der Schlacht um die strategisch wichtige Stadt Tikrit zu unterstützen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf drei Vertreter der US-Regierung. Aufgefallen sei die Lieferung bei der Analyse von Luftbildern von Truppenbewegungen. Zum Einsatz seien die Waffen bislang jedoch nicht gekommen.


Die irakische Regierung hatte vor zwei Wochen eine Großoffensive auf die Dschihadisten in Tikrit begonnen, die nach anfänglichen Erfolgen jedoch ins Stocken geraten ist. An dem Angriff mit rund 30.000 Mann sind neben der Armee auch schiitische Milizen und sunnitische Stammeskämpfer beteiligt. Der Heimatort des früheren Herrschers Saddam Hussein liegt an einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Bagdad und der IS-Hochburg Mossul im Norden des Landes.

Iran ist seit Monaten im Kampf gegen den "Islamischen Staat" engagiert, kein anderes Land ist tiefer in die Bürgerkriege in Syrien und im Irak verstrickt - Raketenlieferungen würden aber eine neue Dimension der militärischen Intervention bedeuten.


Die US-Regierung ist laut "New York Times" besorgt, dass Raketenlieferungen die Spannungen in der Region weiter erhöhen könnten. Demnach bestehe etwa die Gefahr, dass von Iran ausgerüstete schiitische Milizen bei Angriffen auf sunnitische IS-Kämpfer auch Zivilisten töten könnten. Laut der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" nehmen einige regierungstreue Milizen im Kampf gegen den IS wenig Rücksicht auf sunnitische Zivilisten.

Im Irak fühlen sich viele Sunniten von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit unterdrückt, die Zusammenarbeit mit Sunniten bei der Offensive auf Tikrit ist daher bereits ein großer Erfolg. Iran ist jedoch strikt schiitisch, zudem hat der Erste Golfkrieg in den Achtzigerjahren das Verhältnis zwischen irakischen Sunniten und iranischen Sunniten stark belastet.


Irakische Sunniten fürchten, dass Iran sich für eine starke schiitische Regierung in Teheran engagiert. Die Beziehungen zwischen dem Westen und Teheran sind zudem wegen des Streits um das iranische Atomprogramm belastet.




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