Amnesty International (AI) hat neue Belege für Kriegsverbrechen des Assad-Regimes in Syrien gesammelt. In einem neuen Bericht schildert die Menschenrechtsorganisation, wie die Luftwaffeim November 2014 bei Bombenangriffen auf die Stadt Rakka bis zu 115 Zivilisten tötete, darunter mindestens 14 Kinder.
Rakka, eine Großstadt am Euphrat im Nordosten Syriens, ist die inoffizielle Hauptstadt der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS). Auch die US-geführte Koalition gegen die Dschihadisten greift den Ort wiederholt aus der Luft an.
Das Bombardement des Assad-Regimes richtete sich aber nach Erkenntnissen von Amnesty unter anderem auf eine Moschee, einen Markt voller Zivilisten und andere Gebäude, die keinem militärischen Zweck dienen. Zwar bestätigten Bewohner, dass sie IS-Kämpfer in der Umgebung gesehen haben, diese hätten aber in ziviler Kleidung an den Freitagsgebeten teilgenommen.
"Die Streitkräfte Syriens haben mit diesen Angriffen offenkundig gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Sie haben wiederholt nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen unterschieden. Einige dieser Angriffe müssen als Kriegsverbrechen untersucht werden", fordert Ruth Jüttner, Expertin für den Mittleren Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland.
"Die bloße Anwesenheit von Mitgliedern des IS berechtigt die syrische Regierung nicht dazu, Wohngebiete zu bombardieren und damit den Tod von Zivilisten in Kauf zu nehmen", sagte Jüttner weiter. "Willkürliche Brutalität darf nicht mit dem 'Kampf gegen Terroristen' gerechtfertigt werden."
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