Luxemburg kennt keine Korruption? Von wegen. Seit 2009 bekämpft der Verein Transparency International Luxemburg (Til) illegale Machenschaften im Großherzogtum. Am Mittwoch präsentierte die Vereinigung die Bilanz der Kampagne «Speak Up» für Luxemburg. Von 2013 bis 2014 gab es etwa 50 registrierte Fälle.
Keine Korruption bei WM-Vergaben 2018 und 2022 Luxemburg im weltweiten Vergleich tugendhaft
Nach dem neusten Korruptions-Index vom 3. Dezember 2014 ist Luxemburg eines der tugendhaftesten Länder weltweit. Das Großherzogtum liegt auf Platz neun. Am ehrlichsten sind die Dänen, gefolgt von Neuseeland. Deutschland liegt auf Rang zwölf, Frankreich steht auf Position 26. Bestechung in Luxemburg
Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2013 bekamen 18 Prozent der Luxemburger bereits ein Bestechungsangebot. Die Erhebung fand im Rahmen des «Global Corruption Barometers» statt.
An dem Projekt nehmen einige europäische Länder wie Tschechien, Griechenland, Ungarn oder Irland teil. Das Programm wird von der Europäischen Kommission finanziert. Bürger sollen damit ermutigt werden, Fälle zu melden und so für eine bessere Transparenz zu sorgen.
Lokale Ebene ist am anfälligsten
In Großherzogtum drehen sich die meisten Angelegenheiten um Immobiliengeschäfte und öffentliche Aufträge auf lokaler Ebene. «Bei uns rufen Menschen über die Korruptions-Hotline (26 38 99 29, Anm. d. R.) an, wenn sie gegen jemanden einen Verdacht hegen, aber die Justiz nicht eingreift», erklärt Yann Baden, Präsident der Til. «Unsere Aufgabe ist es dann, den Hinweisen vertrauensvoll nachzugehen.» Wenn es schließlich konkrete Anhaltspunkte gibt, kann der Hinweisgeber eine Beschwerde einreichen.
Während das europäische Projekt «Speak Up» zu Ende geht, will der Verein seine Hotline auch weiterhin betreiben. Schließlich habe diese zu einer «signifikant erhöhten Zahl von Warnungen» beigetragen, sagen die Verantwortlichen. Aus diesem Grund sucht der Verein neue Mitglieder. Derzeit besteht er aus 40 Personen. Das Jahresbudget beträgt 150.000 Euro. Das Geld kommt hauptsächlich von der Europäischen Union.
Mehr Information auf der Homepage des Vereins.
(Pascal Piatkowski/L'essentiel)
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