mercredi 25 février 2015

Aus gutem Haus - Diese «IS-Braut» lockt Mädchen zur Terrormiliz


Die heimliche Ausreise von drei minderjährigen Schülerinnen aus Ost-London über die Türkei nach Syrien wühlt die britische Öffentlichkeit auf. Die Eltern von Shamima Begum (15), Kadis Sultan (16) und Amira Abase (15) werfen den Behörden Versagen vor, weil diese auf Onlinekontakte der Mädchen mit Vertretern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht reagiert hätten.



Die verzweifelten Eltern denken unter anderem an einen Tweet, mit dem Shamima Begum die Britin Aqsa Mahmood kontaktierte. Mahmood war 2013 als 19-Jährige von Schottland nach Syrien ausgewandert, um in die damals ISIS genannte Terrororganisation einzuheiraten. Seither ermutigt sie junge Europäerinnen, es ihr gleichzutun.


Aus Nobelviertel von Glasgow


Wie so viele Dschihadistinnen europäischer Herkunft stammt Mahmood aus gutem Haus. Laut CNN wuchs die Tochter einer aus Pakistan stammenden Familie in einem Nobelviertel Glasgows auf. Sie besuchte beste Privatschulen, ihr fehlte es an nichts.


Eines Morgens im November 2013 verabschiedete sich Mahmood von ihren nichtsahnenden Eltern mit dem üblichen «Khuda hafiz» – «möge Allah dein Beschützer sein», schreibt CNN. Vier Tage später meldete sie sich telefonisch von der türkisch-syrischen Grenze.


Stramme Getreue des IS


Seither agiert die als «IS-Braut» bekannte Mahmood als PR-Frau für die brutale Terrororganisation. Ihre Einträge auf sozialen Medien preisen die erbarmungslose Ideologie des IS und rufen zu Angriffen auf den Westen auf – illustriert mit Fotos von Gräueltaten der IS-Schergen.


Die Drohung europäischer Länder, ausreisewilligen Dschihad-Sympathisanten die Pässe wegzunehmen, nannte Mahmood letzten September «den größten Witz der Woche». Sie und die anderen Kämpfer würden «einzig zu dem Zweck in diese Länder zurückkehren, um, so Gott will, unsere Fahne zu hissen».


Heimlich online radikalisiert


Wie The Daily Beast vergangenes Jahr berichtete, hatte Mahmood in Glasgow ein unauffälliges Teenager-Leben geführt. Sie sei Fan von Coldplay gewesen und habe «Harry Potter»-Romane gelesen. Bis sie auf einen muslimischen Prediger traf, der die Bücher J.K. Rowlings als heidnisch kritisierte. Unbemerkt von der Familie radikalisierte sich Aqsa ab dem Alter von 15 Jahren. Sie las heimlich den Koran und tauschte sich auf muslimischen Chat-Foren mit Gleichgesinnten aus.


Als Werbeträgerin für das IS-Leben ist Mahmood heute deshalb so erfolgreich, weil sie in ihren Posts auf die Fragen junger Frauen im Westen eingeht. Vergangenen April gab sie Tipps zum Kofferpacken. Ausreisewillige Mädchen sollten viele Kleider und Schuhe mitnehmen, schrieb sie, denn die Schuhe in Syrien seien von schlechter Qualität, «überdies scheint es nur drei Größen zu geben – LOL».


Hart bleiben, wenn Eltern schluchzen


Mahmood orientiert ihre westlichen «Schwestern» darüber, dass der IS für Frauen nicht die Rolle von Dschihad-Kämpferinnen vorsehe. «Wir sind geschaffen, Mütter und Ehefrauen zu sein», schreibt sie. Die westliche Gesellschaft habe «euer Denken mit einer versteckten feministischen Mentalität verdreht.»


Einfühlsam bereitet die «IS-Braut» ihre Nachfolgerinnen auf den ersten, schwierigen Anruf an die Eltern nach dem Passieren der Grenze vor. «Wenn du sie am Telefon wie verrückt schluchzen und bitten hörst, du sollst zurückkommen, dann ist das so schwer», schrieb sie letzten Mai. «Ich kann nicht sagen, wie kaltherzig du dich dann fühlst.»




CNN-Beitrag über Aqsa Mahmood


(L'essentiel/sut)






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