dimanche 5 avril 2015

Schuh-Kunst - So haben Sie Sneakers noch nie gesehen


Totenköpfe, Insekten, Pistolen – Künstler Filfury aus Brighton in Großbritannien hat Sneakers schon in vieles verwandelt. Im Interview erklärt er seinen Schuhtick.



Die erste Frage ist auch die einfachste: Was fasziniert Sie an Sneakers?

Als ich zwölf war, hatte ich an der Schule einen Elternabend, der so richtig schlecht gelaufen ist. Meine Mutter sagte mir damals: «Wenn du dich bis zum nächsten Mal besserst, kaufe ich dir die Sneakers, die du dir gewünschst hast.» Seitdem verbinde ich solche Schuhe mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun. Das ist zu einer Art Obsession geworden.


Und nun machen Sie Kunst daraus?

Nun ja. Ich bin halt ein Sneaker-Head. Ich weiß nicht, wie das bei euch in der Schweiz ist. Hier in England ist das aber eine richtige Kultur. Dass ich dann irgendwann Kunst aus den Objekten gemacht habe, die mich jeden Tag umgeben, ist nur logisch.


Können Sie davon leben?

Nicht wirklich. Ich arbeite nebenbei noch als freier Grafiker und Regisseur für Werbefilme. Das Sneaker-Ding wird im Moment aber immer wichtiger. Ich würde sagen, ich bin am Tag freier Designer und in der Nacht Künstler.


Grundsatzfrage: Nike oder Adidas?

Nike! Und das aus einem einfachen Grund: Im Film «Back to the Future» hat Nike starkes Product Placement für seine Sneakers betrieben. Als Kind habe ich mir den Film vorwärts und rückwärts angesehen. Das hat mich wohl nachhaltig beeinflusst.


Sie machen Ihre Arbeit mit Photoshop am PC. Ist es ein Ziel, mal wirklich eine Skulptur herzustellen?

Ja, ganz klar. Um ehrlich zu sein, bin ich gerade daran, meine erste Skulptur zu modellieren. Im Moment schneide ich dafür an einem Paar Adidas-Superstar-Sneakers herum.


Wie fühlt sich das an?

Gut! Am PC geht es sehr schnell, bis etwas schön aussieht. Skulpturen sind für mich aber so etwas wie die natürliche Weiterentwicklung davon. Die Objekte, die ich gerade modelliere, fühlen sich an wie richtige Kreaturen – nicht mehr nur wie Bilder.


Was wollen Sie mit Ihrer Kunst erreichen?

Ich bin mit meiner Kunst gerne direkt. Das, was ich mache, soll bei den Leuten ein Gefühl auslösen, als würde es sie ins Gesicht schlagen. Bei meinem Job als Grafiker muss ich viele Kompromisse eingehen und fremde Inhalte vermitteln. Wenn ich dann am Abend Kunst mache, will ich Bilder machen, die ich beim mir zuhause an die Wand hängen würde.


Welches Ihrer Bilder ist Ihr persönlicher Favorit?

Noch immer mein erstes, die Beretta-Pistole. Damals habe ich gemerkt, dass diese Idee Potenzial hat und dass ich damit etwas Neues erschaffen kann.


(L'essentiel/ns)






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