vendredi 27 mars 2015

NS-Verbrechen in Griechenland: Drei Viertel der Deutschen lehnen Entschädigung ab


Mainz - Mehr als drei Viertel der Deutschen sprechen sich einer Umfrage zufolge gegen Entschädigungszahlungen an Griechenland aus. 78 Prozent der Befragten sind gegen solche Ausgleichszahlungen für Verbrechen der Nationalsozialisten, wie aus dem ZDF-"Politbarometer" hervorgeht. Lediglich 15 Prozent der Befragten befürworten Entschädigungen, der Rest ist in dieser Frage unentschlossen.


Im Zweiten Weltkrieg hatte die SS in Griechenland bei Massakern Hunderte Zivilisten ermordet, etwa im Juni 1944 im Örtchen Distomo bei Delphi. Im einzigen Entschädigungsabkommen mit Griechenland wurde vor 55 Jahren eine Zahlung von 115 Millionen Mark vereinbart. Forderungen nach weiteren Leistungen weist die Bundesregierung zurück.

Mehrheit wieder gegen den "Grexit"


Die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland bezeichnen der Umfrage zufolge ein Drittel als gut und fast zwei Drittel als schlecht. Lediglich jeder Fünfte erwartet, dass sich das Verhältnis bessern wird.


Zugleich sprachen sich nur noch 45 Prozent für den Austritt Griechenlands aus der Eurozone aus. Damit hat sich die Stimmung gedreht - vor zwei Wochen war noch eine knappe Mehrheit von 52 Prozent für den Austritt und 40 Prozent für den Verbleib.

Die Debatte um mögliche Reparationen und Entschädigungszahlungen hatte die derzeit ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen Berlin und Athen zuletzt zusätzlich belastet. Vor wenigen Tagen erst hatte die Bundesregierung den griechischen Vorstoß für einen "Rat der Weisen" zu der Frage abgelehnt.


Der griechische Außenminister Nikos Kotzias hatte sich zuvor für ein solches Gremium ausgesprochen. Einem Weisenrat sollten Wissenschaftler aus beiden Ländern angehören, so der Syriza-Minister. Die Bundesregierung hatte ihre Ablehnung von Entschädigungszahlungen und Reparationen an Griechenland mehrfach bekräftigt - auch nachdem Athen gedroht hatte, notfalls die Gebäude deutscher Einrichtungen in Griechenland zu pfänden.




Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für die repräsentative Umfrage zwischen dem 24. und 26. März telefonisch 1219 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.




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